13. November 2007

EIAA "Mediascope Europe 2007": Internet löst TV als meist genutztes Medium ab!

Junge Deutsche surfen online statt fernzusehen - Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen in Europa weiter auf dem Vormarsch

  • 75 Prozent der 16- bis 24-jährigen Deutschen nutzen das Internet fünf bis sieben Tage die Woche - beim TV sind es lediglich 66 Prozent
  • Die Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen steigt in Europa auf 81 Prozent
  • 57 Prozent der Europäer gehen regelmäßig online
  • Filme, IP-TV und Video-Clips liegen bei deutschen Internetnutzern mit einer Steigerung von 211 Prozent gegenüber dem Vorjahr voll im Trend

London, 08. November 2007 - Das Internet hat dem Fernsehen vor allem unter den jungen Deutschen den Rang als meist genutztes Medium abgelaufen. Dies zeigt die von der EIAA (European Interactive Advertising Association), dem Branchenverband der pan-europäischen Online-Vermarkter, in Auftrag gegebene Studie "Mediascope Europe 2007". Befragt wurden im Rahmen dieser Studie über 7.000 Internetnutzer in ganz Europa, davon mehr als 1.000 in Deutschland. Für Deutschland hat die Studie ergeben, dass drei Viertel der 16- bis 24-jährigen Befragten (75 Prozent) fünf bis sieben Tage die Woche das Internet nutzen. Das TV kommt dagegen nur bei zwei Drittel von ihnen (66 Prozent) regelmäßig zum Einsatz. Im Durchschnitt aller deutschen Befragten liegt die regelmäßige Fernsehnutzung an fünf bis sieben Tagen die Woche mit 79 Prozent zwar noch vor dem Internet (68 Prozent), doch auch hier ist bereits der Trend in Richtung Internet klar erkennbar. So stagniert die regelmäßige TV-Nutzung in Deutsc hland seit zwei Jahren, während das Internet gegenüber 2005 ein deutliches Wachstum von über 14 Prozent verzeichnet. Diese Entwicklung zeigt die EIAA-Studie auch für ganz Europa: Erstmalig gehen die europäischen 16- bis 24-Jährigen öfter online (82 Prozent) als sie fernsehen (77 Prozent). Unabhängig vom Alter liegt die TV-Nutzung an fünf bis sieben Tagen pro Woche beim Durchschnitts-Europäer derzeit noch vorne (86 Prozent). Doch auch in Europa holt das Internet gegenüber 2005 mit einem Wachstum von knapp 11 Prozent auf nunmehr 75 Prozent kräftig auf. Dieser deutliche Trend ist nicht zuletzt auf die europaweit steigende Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen zurückzuführen, die bewegte Bilder als Film, IP-TV oder Video-Clips auch online störungsfrei ermöglichen.

Generation 55+ und Frauen sorgen für Internet-Boom in Deutschland
57 Prozent der Europäer sind laut EIAA "Mediascope Europe 2007" im Durchschnitt bereits online - dies entspricht einer Steigerung von rund sechs Prozent gegenüber 2006. Am weitesten ist das Internet dabei in den Niederlanden verbreitet (81 Prozent), gefolgt von Norwegen (78 Prozent) und Schweden (74 Prozent). In Deutschland verfügen mittlerweile 61 Prozent über einen Internetanschluss. Mit einer Steigerungsrate von 15 Prozent gegenüber 2006 wächst die Internetverbreitung damit in Deutschland so stark wie nirgendwo sonst in Europa. Hierfür sorgen vor allem die über 55-Jährigen (plus 38 Prozent) und die Frauen (plus 22 Prozent). Dabei gehen die deutschen Internetnutzer an durchschnittlich 5,2 Tagen pro Woche online und verbringen wöchentlich knapp elf Stunden im Internet (Europa: 5,5 Tage und 11,9 Stunden pro Woche).

Breitbanddurchdringung steigt
Ein Grund für die wachsende Internetnutzung ist nicht zuletzt in der zunehmenden Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen in Europa zu sehen. So steigt die europäische Breitbanddurchdringung gegenüber 2006 um acht Prozent auf insgesamt 81 Prozent an. Deutschland liegt mit einer Breitband-Verbreitung von 69 Prozent zwar noch hinter dem europäischen Durchschnitt, bei einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 15 Prozent können die deutschen Nutzer aber um sieben Prozentpunkte aufholen. Großbritannien etabliert sich laut EIAA-Studie als führende "Breitbandnation" in Europa mit einer nahezu flächendeckenden Verbreitung in Höhe von 92 Prozent unter den Internetnutzern, gefolgt von Frankreich, Norwegen und Dänemark (je 89 Prozent).

Filme, IP-TV und Video-Clips liegen in Deutschland voll im Trend
Beim Surfen im Internet ist unter den deutschen Nutzern neben der Internetsuche (82 Prozent, Europa: 87 Prozent) und der Kommunikation via E-Mail (Deutschland und Europa je 74 Prozent) vor allem der Austausch mit anderen Usern unter deutschen Nutzern sehr beliebt: Mit 37 Prozent ist Deutschland im Bereich des Erfahrungsaustausches auf Bewertungsplattformen eine der führenden Nationen und liegt damit deutlich über dem europäischen Durchschnitt (27 Prozent). Darüber hinaus sind die befragten deutschen Nutzer auch in Social Networks (37 Prozent, Europa: 51 Prozent), Foren (28 Prozent, Europa: 26 Prozent) und Chats (Deutschland und Europa je 13 Prozent) sehr aktiv. Besonders Filme, IP-TV und Video-Streamings liegen bei den deutschen Usern voll im Trend. So wächst die Beliebtheit von Bewegtbildern im Web gegenüber 2006 um beeindruckende 211 Prozent auf insgesamt 28 Prozent. Blogging ist in Deutschland dagegen mit zehn Prozent deutlich weniger gefragt (Europa: 16 Prozent). Und auch beim Musik-Download (16 Prozent, Europa: 31 Prozent) sowie beim Instant Messaging (19 Prozent, Europa: 37 Prozent) liegen die deutschen Nutzer noch hinter dem europäischen Durchschnitt.

Deutsche sind die Sparfüchse Europas
Vor allem Websites mit Nachrichten sind im Internet besonders beliebt. Darüber sind sich alle europäischen Nutzer einig (Deutschland: 62 Prozent, Europa: 65 Prozent). Doch während beim europäischen Durchschnittsnutzer Websites mit lokalen Informationen (52 Prozent) und Reise-Inhalten (51 Prozent) in der Hitliste folgen, bevorzugen die deutschen User Websites, mit denen sie beim Online-Shopping einen möglichst guten Preis erzielen können. So sind in Deutschland vor allem Webseiten mit Preisvergleich-Angeboten (53 Prozent, Europa: 44 Prozent) und Auktions-Plattformen (47 Prozent, Europa: 36 Prozent) sehr gefragt. Es folgen Websites mit Technologie-Themen (44 Prozent, Europa: 41 Prozent), Inhalten aus dem Finanzbereich (41 Prozent, Europa: 50 Prozent) und Reiseseiten (38 Prozent, Europa: 51 Prozent).

"Gerade die zunehmende Breitbanddurchdringung in Europa ermöglicht es immer mehr Internetnutzern, interaktive Online-Angebote wie Film- und Video Clip-Streamings oder IP-TV problemlos und störungsfrei zu nutzen", so René Lamsfuß, Leiter Marktforschung United Internet Media und Mitglied der EIAA Researcher Group. "Dies ist sicher auch ein Grund dafür, dass das Internet eine immer wichtigere Rolle im Medienalltag spielt. Denn unabhängig vom Programm der Fernsehsender oder dem Inhalt eines Magazins können sich die User online zu jederzeit ihr ganz persönliches Unterhaltungs- und Informationsprogramm einfach selbst zusammenstellen!"

"Die Medienwelt der Europäer spielt sich zunehmend online ab. Dies zeigt die 'Mediascope Europe 2007' deutlich", so Alison Fennah, Executive Director der EIAA. "Mit den Ergebnissen unserer Studie rund um die veränderte Internetnutzung in Europa wollen wir werbetreibende Unternehmen und Media-Agenturen dabei unterstützen, neue und innovative Kommunikationsstrategien für ihre Online-Kampagnen zu entwickeln."


Über die EIAA "Mediascope Europe 2007"
Mit über 7.000 befragten Internetnutzern in ganz Europa gehört die EIAA Mediascope Europe zu den umfassendsten Umfragen, in denen Internetgewohnheiten von Konsumenten untersucht werden. Die Studie wurde von den Marktforschungsinstituten SPA und Synovate durchgeführt. Im Rahmen der Erhebung wurden mit jeweils 1.000 Personen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Skandinavien sowie jeweils 500 Personen in Belgien und den Niederlanden computergestützte Telefoninterviews nach Zufallsauswahl (CATI) geführt. Die Interviews fanden im September 2007 statt.

Über die European Interactive Advertising Association (EIAA)
Die European Interactive Advertising Association (www.eiaa.net) ist der Branchenverband pan-europäischer Online-Vermarkter. Das wichtigste Ziel der EIAA ist es, sich für die Entwicklung des europäischen Online-Werbemarktes einzusetzen und diese weiter voran zu treiben, indem die Bedeutung des Mediums Internet und die Wertschätzung für die Online-Werbung gefördert wird. So soll der Anteil der Online-Werbung am Gesamtwerbevolumen erhöht und die Rolle der Online-Werbung im traditionellen Mediageschäft gestärkt werden.

Zu den Mitgliedern zählen derzeit AD Europe, AdLINK Group, AOL Europe, Microsoft Digital Advertising Solutions, Tiscali, Yahoo! Europe, LYCOS Network Europe, Atlas & DRIVEpm, DoubleClick, wunderloop und MTV Networks Europe. Vorsitzender der EIAA ist Michael Kleindl, Managing Partner von Valkiria Network. Das Mitglieder-Netzwerk der EIAA erreicht nahezu 79 Prozent der Online-Zielgruppe in Europa.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

André Hoffmann
FAKTOR 3 AG
Tel: +49 (0) 40 679 446 - 53
Email: a.hoffmann@faktor3.de

Alison Fennah
Executive Director
EIAA
Tel: +44 (0) 1536 712710
Email: afennah@eiaa.net